Testfahrt: Street Triple RS

Schon als ich das erste Mal vor ca. drei Jahren auf einer Street Triple platz nahm, verstanden wir uns auf Anhieb prächtig. Die „kleine“ Triple macht keine Zicken und ist extrem zutraulich, ohne dabei auch nur im geringsten langweilig zu wirken. Ganz im Gegenteil. 

Das gleiche gilt in verschärfter Form für die Street Triple RS. 
Es war das erste Mopped, auf dem ich bei den Triumph Media Days morgens Platz nahm. Eigentlich reiner Zufall, aber die Herren von Triumph mussten später auf dem Testgelände mit Engelszungen auf mich einreden, damit ich auch noch andere Modelle fahre und teste. 

Wir hatten als erste Medienvertreter in Boxberg die Gelegenheit die drei Street Triple Varianten im direkten Vergleich zu fahren. In der Praxis war dann aber die Auswahl weiterer Modelle so groß und die Zeit so knapp, dass ich gar keine andere Street Triple Variante mehr getestet habe. Zu den Unterschieden kann ich also nichts sagen, nur dass die RS mir wie Arsch auf Eimer passte. – Auch wenn mir durchaus klar ist, dass das meiste was die RS ausmacht, für meinen bescheidenen Fahrstil wie Perlen vor die Säue ist.  Ich hatte in der Aufregung nicht mal geschaut, welches Mapping bei der RS eingestellt war. 

Die Street Triple RS ist auf jeden Fall eines der Moppeds, bei denen sich mit jedem Dreh am Gasgriff auf wundersame Art irgendwelche Glückshormone in meinem Betriebssystem freisetzen. Sound, Drehmoment, Fahrwerk… einfach super. 
Technisch finde ich das Motorrad im Gesamtpaket sehr gelungen, nur optisch ist für meinen Geschmack die „Transformer-Lampe“ (von der Seite betrachtet) etwas gewöhnungsbedürftig, aber ansonsten ist das Töff durchaus hübsch anzusehen.  

Ganz lustig finde ich das Cockpit mit dem winkelverstellbarem 5″ TFT-Farbbildschirm (nur R & RS). So kann man sich auf der Rennstrecke den Drehzahlmesser und die Ganganzeige groß einblenden lassen, während man auf der Straße den Tacho in den Vordergrund stellt. 
Brauch kein Mensch? Natürlich nicht, aber wenn die Moppeds – nicht zuletzt dank Euro 4 – eh schon alles mehr oder weniger fahrende Computer sind, dann kann man da ja auch ein wenig Spielzeug dazu packen. 

Darüber hinaus hat die Triple natürlich auch sonst allen Schnickschnack, den man von einem Motorrad Baujahr 2017 erwarten kann: Traktionskontrolle, abschaltbares ABS, Quickshifter, elektronische Gasannahme, Heizgriffe und eine riesige Zubehör-Palette. 

Die Unterschiede zwischen S, R und RS:

Maßgeblich dürfte hier die Leistung im Vordergrund stehen: Die S hat 113 PS, dir R 118 und die RS kommt mit 123 PS daher. Beim Drehmoment bietet die S mit 3 NM bei 9100 U/min schon ordentlich Zug, die R legt mit 77 NM bei 9.400 U/min erwartungsgemäß noch eine Schippe drauf und die RS zieht die gleichen 77 NM bei 11.700 U/min aus dem Dreizylinder. 
Beim Fahrwerk bieten die R und RS gegenüber der S noch ein paar Extras zur individuellen Einstellung und etwas mehr Komfort und natürlich sind entsprechend der Leistung auch die Bremsen bei R und RS etwas größer dimensioniert und in doppelter Ausführung vorhanden. 
Schwergewichte sind sie mit 166 kg Trockengewicht alle drei nicht wirklich. 

 

Der neue Motor wurde übrigens von der Triumph Daytona inspiriert. 

Der Preis geht von von 8.500€ für die S(A2) bis 11.600,00 für die RS

Um die neue Street Triple noch zugänglicher zu machen, ist die Street Triple R auch in einer Spezialversion mit niedriger Sitzhöhe erhältlich. Das Modell Street Triple R Low Ride Height (LRH) verfügt über seine eigene einzigartige Aufhängung sowie eine spezielle Sitzbank.

Meine Bewertung:

Optik: 4/5
Handling: 5/5 – mit Plus und Sternchen. 
Preis-Leistung: 4/5 – kein Schnäppchen, aber angemessen
Würde ich kaufen, wenn: …ich allgemein flotter unterwegs sein, und hin und wieder vielleicht auch mal auf der Rennstrecke vorbeischauen wollte/könnte.


Hersteller-Infos unter:  http://www.triumphmotorcycles.de/motorr%C3%A4der/roadsters-and-supersports/street-triple/2017/street-triple/variants/street-triple-rs
Fotos: Triumph / MotoRausch

Von ernie-troelf

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