#Twiceland – mit dem Motorrad durch Island | Teil 5 – enda ferð


Laut Wettervorhersage sollte es nicht regnen und nur ein mäßiges Lüftchen blasen. Aber natürlich war das genaue Gegenteil der Fall. Wir machten uns selbstverständlich trotzdem auf den Weg nach Landmannalaugar. Diesmal bekamen wir den Wind die meiste Zeit von der Seite ab, was uns auch auf kerzengeraden Abschnitten eine sensationelle Schräglage ermöglichte. Ich beobachtete gespannt im Rückspiegel, ob Micha noch einen Knieschleifer packt, während ich selbst verbissen darum kämpfen musste auf der Straße zu bleiben. Ohne mein schweres Übergepäck hätte es mich bestimmt weggeweht.
Das erste mal auf der Tour hatten wurden wir kurz etwas nervös wegen unserer Spritversorgung. Beide Kisten liefen schon längst mit dem „Bensin“ aus der Reserve, als wir feststellen mussten, dass unsere angepeilte Tankstelle nur noch auf dem Papier existierte. Ein LKW-Fahrer schickte uns ca. 15km in die entgegen gesetzte Richtung zum Tanken. Später fanden wir heraus, dass wir nur 5km hätten weiter fahren müssen. C‘ est la vie.

#twiceland – mit dem Motorrad durch Island | Teil4: Moonshine & Aurora

Tag 14 – es war kalt, es stürmte und trotzdem zog es uns wieder in das schroffe Hochland. Das heißt Micha und mich zog es dort hin. Markus und Marina hatten diesmal andere Pläne.

Aber schon nach knapp 100 Metern kam uns der erhärtete Verdacht, dass dies heute ein ziemlich kühler Ritt werden könnte. Also hielten wir noch mal an der nächsten N1 Tankstelle und pfiffen uns ein paar Hot Dogs zur inneren Wärmedämmung rein. Und da die Berge ringsum noch mit ordentlich Schnee bedeckt waren, hielten wir es außerdem für angemessen bei der Gelegenheit mit einem Ranger über unsere geplante Route zu schnacken.

Der meinte wir könnten bedenkenlos die F26 nach Süden fahren – sofern wir denn mit Schneemobilen unterwegs wären. Mit Motorrädern hätten wir allerdings wenig Chancen. Wir könnten es aber gerne dennoch probieren, meinte er, denn dafür sei die Rettung ja schließlich da.
Doch wir vergönnten ihm den Spaß einer Rettungsaktion mit seinem 6×6 Monstergeländequad und wählten stattdessen eine alternative Route weiter westlich.
Das hieß für uns eine deutliche Aufstockung der geplanten Tageskilometer, aber da es erst mal ein ordentliches Stück auf der gut ausgebauten Ringstraße längs ging, wollten wir es versuchen.

Zuerst fuhren wir über den ein oder anderen verschneiten Pass, bis uns fast die Fingerkuppen ab froren, dann rollten wir einige Kilometer entspannt im Sonnenschein dahin, bis uns irgendwann wieder mal ein so heftiger Wind entgegen blies, dass es die XT auf gerader Strecke nicht mehr über den dritten Gang hinaus schaffte.

Als wir uns nach dem erfolgreichen Kampf gegen das Wetter mal wieder in einer Tankstelle bei Burger und Pommes aufwärmten, beobachteten wir einen kleinen Van aus dem nach und nach eine halbe Division osteuropäischer Bauarbeiter heraus krabbelte. Ich war erstaunt wie viele Personen, noch dazu allesamt aus der Schwergewichtsklasse, in so eine relativ kleine Kiste passen.

#twiceland – mit dem Motorrad durch Island | Teil3: off the road

 

Ei gude Regen, moin Wind. Wir hatten euch schon vermisst. Nicht.

Aber hey, dann lassen die Zelte einfach stehen und versuchen uns heute mal im Walfang. Dabei würden wir wohl nicht weniger nass werden, müssen aber wenigstens nicht unser Camp abbauen.

So fuhren wir also nach dem Frühstück zum Hafen, heuerten auf einem kleinen Holzkutter namens Bjössi Sör an und schipperten hinaus in die unbekannte, wilde See. Es herrschte immer noch recht unwirtliches Wetter, aber das machte mir mittlerweile nichts mehr aus.

#twiceland – mit dem Motorrad durch Island | Teil2: Ein Traum

Selten habe ich mich über den Anblick einer langen Schlange wartender Autos so sehr gefreut. Sie war in diesem Fall nämlich das sichere Zeichen für uns, dass wir es noch rechtzeitig geschafft hatten und die Fähre nicht im letzten Moment vor unseren Augen ablegen würde.