Auch eine Diät kann süchtig machen, ich bin über das Ziel hinausgeschossen und habe ein weiteres schlechtes Gewissen abgegeben!
Der SR500 Bobber ist weg. Sehr, sehr schade, aber eine Erleichterung, eine weitere Baustelle aus dem Kopf streichen zu können um mein Zeitmanagment wieder aus den roten Zahlen zu bringen. Bei der Abfahrt auf dem Hänger hatte ich feuchte Augen.
Aus ähnlichen Gründen hat auch vor einiger Zeit der Honda-Helix seinen Dienst unter einem anderen Hintern begonnen. Der Helix wurde nur noch von mir alleine bewegt, mein Sozia will lieber selbst Motorrad fahren und dadurch wurde der Helix leider überflüssig!
Beide Fahrzeuge wurden Ersatzlos gestrichen – ich habe jetzt einen Motorrad-Joker 🙂
Vor vielen Jahren hatte ich mal eine Shovelhead FXR Lowrider, die ich im Tausch gegen eine (zwei) Triumph T100 Daytona bekommen hatte.
Was will ein Odenwälder Bub mit einem Bigtwin? Das Ding ist schwer, hat rechts aufgesetzt und ist links weggeschmiert. Der geniale Sound und der Drehmoment haben es letztendlich auch nicht rausgerissen, immerhin war das schon ein Vermögen, was ich damals besser doch lieber für andere Dinge nutzen wollte = ich war jung und brauchte das Geld!
Nun denn, jetzt durfte ich auch offiziell über Harley lästern, immerhin wusste ich über was ich läster!
2013 – Die Zeiten ändern sich, wieder eine Harley Davidson, aber diesmal nichts zum basteln, ein zuverlässiges Motorrad im Austausch für die Honda Shadow VT600 und bitte mit einem richtigen E-Start, nicht nur so ne Antrethilfe wie bei der Shovelhead.
Was will ich/nicht?
Evolution Motor
kein Kat
kein Einspritzer
E-Starter
kurventauglich
keine Kreditaufnahme
Die Suche begrenzte sich auf Sportsters ab Baujahr 1986, für meine Verhältnisse habe ich lange gesucht, das liegt natürlich auch daran, dass man bei einer Harley schon eine Stange Geld hinlegen muss. Die Kohle wurde durch eine Bestandsreduzierung zur Verfügung gestellt, ein Gewinn auf jeder Ebene – drei Motorräder verkauft, ein Motorrad dazu, Diätplan eingehalten, die Regierung hat keinen Grund zu Klage.
Fündig wurde ich durch Zufall bei einem Honda Fuffi Stammtisch (jaja, und viel größer 150ccm aufwärts …).
B: „Ich such gerade nach einer Sportster“
S: „Ich will meine verkaufen“
Paar Wochen später war die Sache geregelt – ich hab ne Sportster gekauft.
883 XL/2
Baujahr 1997
KM 4.500
1. Hand
unverbastelt (ohne Vorbesitzer 🙂 )
Da stand sie nun rum, die original Sportster (gefällt mir nicht, zu sportlich), Harley kommt für mich nur als Chopper in Frage, ansonsten würde da jetzt eine Buell oder Ducati stehen. Zum basteln gibt es noch genug andere Baustellen, an der Harley will ich (erst mal) nicht viel machen, nur paar einfache, schnelle Veränderungen.
Lenker (und Bremsleitung)
Sitzbank
Stoßdämpfer (tiefer, tiefer)
Sissybar (muss sein)
Blinker
Das ist auch überhaupt kein Problem, für HD gibt es ALLES zu kaufen, einfach bestellen, auspacken und anbauen – das einzige was „Custom“ ist, ist der Seitenständer, der wurde mit heisser Flamme etwas angepasst, damit die Sporty durch die Tieferlegung nicht so wackelig da steht.
Große Inspektion ist erst bei 8.000km dran, kann nichts Schaden vorher schon mal ranzugehen!
Memo Kilometerstand 4.600 – Ölwechsel Motor und Getriebe, Ölfilter, sowie Zündkerzen
Hartes Projekt, einfach zu viele andere Dinge um mich herum für die ich mehr Interesse entwickeln will, als für die Fertigstellung des 2J4 Choppers!
Jeder Rückschlag, bzw. jedes Hindernis wird von meinem Inneren genutzt das Projekt aufgeben zu wollen, allerdings arbeitet mein noch innerers Innen gleichzeitig daran diese Hindernisse aus dem Weg zu räumen und so kommt es ständig zu einem auf und ab der Motivation sowie des Fortschrittes!
Zumindest hat es schon mal für zwei Runden durch den Garten gerreicht! Und ganz wichtig – One kick only!!
Was fehlt noch? Mal gedanklich die Funktions-Checkliste durchgehen, von vorne nach hinten
Zündspulenhalter nachbessern
Benzinhahn ordentlich verlegen
Verkabelung zusammenführen und ordnen
Bremslicht und Killschalter integrieren
nachrangig für Zulassung/TüV
Auspuff tauschen – zu laut
Tacho
XXX (was man so üblicherweise alles übersieht)
Griffe
Spiegel
LED Blinkerbirnen
Memo: Smart – weiterer Turboausfall, zu früh gefreut 🙁
Die SR500 CR war ja schnell wieder zusammengebaut, anderer Motor rein, offene Lunge und präventiv eine 330´er Düse verbaut, damit es nicht zur Spritstau kommt.
Eine erste Testfahrt wurde noch im Jahr 2012 absolviert, bei eiskalten Minusgraden mit unangebrachter Kleidung.
Aber die ganze Teststrecke von 2000m (2km) hatte schon ausgereicht um die Bedüsung als stark überdimensioniert einstufen zu können.
SR500 abgestellt und vergessen!
Letzte Woche, zweistellige, postive Temperaturwerte und trocken – SR500 fit machen, vor dem ersten Start noch die Bedüsung auf 310 runtergeschraubt – gefühlter „one kick only“ (mindestens fünf waren es sicher) und ab auf die Straße.
Einen Tipp, aus der zeitnahen Erfahrung von Herrn Trölf noch beherzigt – LUFTDRUCK checken!!!
Perfekte Einstellung, phänomenaler Sound beim ein- und ausatmen, Sitzposition, gefühlte Geschwindigkeit und Beschleunigung (Tacho defekt), …
Der Turbolader RESET hat ungefähr 250km gehalten, danach ca. 50km, 20km, 100km und damit es nicht so weiter geht hab ich mal nachgedacht um eine Lösung zu finden.
Nach viel Grübelei über Haarrisse und sonstigte defekte Hardware kam mir die Idee mit der Luft!
Der Turbolader braucht Luft, die bekommt er aus dem Luftfilter, der Luftfilter wurde seit den letzten 60tkm bestimmt nicht ausgetauscht.
Also Luftfilter tauschen, kann nicht schaden und für 10€ auch keine Fehlinvestition.
Bis jetzt hab ich schon (wieder) 600 km mit Turbopower rumgebracht – würde fast die Behauptung aufstellen, dass es der Luftfilter war!
Bremsenwechsel bei KM 169tkm , die Scheiben habe ich erst mal nicht getauscht, da mir hierzu zwei Spezialwerkzeuge fehlten und bei der Kälte hatte ich keinen Bock auf Gefummel. Die Scheiben wechsel ich dann beim nächsten mal 🙂
Das jährliche Weihnachts(fr)essen, die Entenfahrt, fand für das Jahr 2012 aus Termingründen im Januar 2013 statt – stört keinen, denn im Dezember war es nicht so schön verschneit wie am vergangenen Wochenende.
Die Anzahl der Bonanzaräder könnte man als ansteigend beziffern (im Vergleich zum letzten Jahr), immerhin ein halbes Dutzend Radler (und Elmo) machte sich auf den Weg zu der 15km entfernten Entengourmet Völlerei.
Durch die wunderschöne, verschneite Landschaft fuhren wir in fast drei Stunden – ein sehr gemütliches Schritttempo – zum Zielgasthof.
Auf dem Rückweg war es nur noch die Hälfte, die eine Verdauungsfahrt durch den dunklen späten Nachmittag auf sich nahm. Sandy und Elmo haben hierbei unbeiirt Andi und Bert wieder zurückgeführt. Gregor, Prinz Fritz und Evil_I haben den den weniger anstrengenden Rückweg mit der Bahn vorgezogen.